Wie Du Kampagnen-Ziele nutzt, damit Facebook Dir Deine Wünsche von den Augen ablesen kann

Hier ist das Problem…

Ein befreundeter Unternehmer hat mir vor kurzem gesagt: “Obwohl ich Informatik studiert habe: Die Benutzeroberfläche für Facebook-Werbung ist am Anfang wirklich nicht einfach zu verstehen.

Aber damit nicht genug. Sein Frust ging weiter:

“Es gibt so viele Möglichkeiten, und man weiß nicht, was das beste für die Kampagne ist.”

Gerade am Anfang sind die vielfältigen Möglichkeiten erschlagend. Und das hat auch gar nichts mit Dir zu tun. Fakt ist: Das Facebook-Backend ist zunächst verwirrend.

Fakt ist aber auch: Facebook kann Dir Deine Wünsche nur dann von den Augen ablesen, wenn Du vorher genau gesagt hast, wohin die Reise gehen soll.

Nun ist man also endlich soweit seine erste Kampagne aufzusetzen, klickt auf “Werbeanzeige erstellen” und steht erstmal vor einer Entscheidung: Welches Kampagnen-Ziel wähle ich aus?

Screenshot der möglichen Ziele einer Facebook-Werbekampagne
So viele Möglichkeiten bei den Kampagnen-Zielen

Na schönen Dank auch…

Woher soll ich das wissen und woher soll ich die Zeit nehmen, mich damit zu beschäftigen?

Es ist ganz normal, dass man am Anfang nicht weiß, was hier das beste ist – es hat einem ja niemand gesagt.

Meine Meinung ist: Du kannst die Mehrzahl aller Kampagnen-Ziele vergessen (zunächst).
 

Die einzigen 3 Kampagnen-Ziele, die 90% aller Werbetreibenden brauchen

Wer mit Facebook-Anzeigen anfängt, bisher keinen Erfolg damit hatte oder nicht die Zeit hat viele Tage mit Recherche zu verbringen, sollte sich auf die folgenden 3 Ziele beschränken – sortiert nach Wichtigkeit:

  1. Conversions
  2. Videoaufrufe
  3. Reichweite

Wenn man nicht weiß, was man tut, sind alle anderen Ziele Geldschlucker.
 

Conversions

Mit “Conversions” wird Geld verdient.

Dazu gehört alles, was eine bestimmte Aktion des Nutzers auf Deiner Webseite erfordert. Zwei der wichtigsten dabei sind “Kauf” und “Registrierung abschließen”. Wenn sich jemand registriert, also in Deinen E-Mail-Newsletter einträgt, verdienst Du damit zwar nicht direkt Geld. Wenn Du jedoch einen gut funktionierenden Prozess hast, der aus einem E-Mail-Interessenten einen Kunden macht, ist der Zusammenhang zwischen der Werbeanzeige und dem Umsatz dennoch vorhanden.

Wenn Dein Ziel also E-Mail-Interessenten sind, dann wähle als Ziel nicht “Traffic”. Leider sehe ich das immer wieder. Wenn Du “Traffic” wählst, dann gibt Dir Facebook genau das: Es zeigt die Anzeige innerhalb Deiner gewählten Zielgruppe denjenigen Menschen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit klicken. Das heißt aber nicht, dass sie auch zu E-Mail-Leads werden. Und Du willst doch Leads und nicht möglichst viele Klicks, oder?

Erst wenn Du als Ziel “Conversions” wählst, sucht Facebook Dir Menschen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Deine gewünschte Conversion abschließen.
 

Videoaufrufe

Videos sind heiß auf Facebook.

Durch den Druck von Youtube und anderen Video-Plattformen ist Facebook stark daran interessiert, dass seine Nutzer Videos direkt auf Facebook konsumieren und somit länger auf Facebook bleiben. Denn nur dann kann man ihnen noch mehr Werbung zeigen.

Dementsprechend pusht Facebook weiterhin Videos und macht es für Werbetreibende sehr günstig, Videoaufrufe zu bekommen.

Jetzt fragst Du Dich vielleicht: Aber von Videoaufrufen kann ich mir ebensowenig etwas kaufen wie von Klicks. Was ist der Unterschied?

Aus einer Kampagne für Videoaufrufe und einer Kampagne für Conversios lässt sich hervorragend eine Kombination aufbauen: Linker Haken, rechter Punch.

Angenommen Du hast ein zweiminütiges Video, in dem Du Dein Produkt vorstellst. Schalte eine Kampagne mit dem Ziel “Videoaufrufe” und lege parallel dazu eine Zielgruppe an, die alle Menschen enthält, die das Video eine bestimmte Zeit angesehen haben. Z.B. 50%.

Screenshot anlegen einer Custom Audience auf Facebook
Screenshot: Video als Quelle für Facebook Custom Audience
Screenshot: Facebook Video Engagement Audience

An diese “Video Engagement”-Zielgruppe kannst Du nun weitere Anzeigen schalten, deren Kampagne das Ziel “Conversion” hat – z.B. “Kauf”. Du gibst in diesem zweiten Schritt Deine Werbe-Euros also nur für diejenigen Menschen aus, die sich bereits für Dich und Dein Produkt interessieren.

Nutze Videos, um günstig eine warme Zielgruppe aufzubauen, und zeige dieser dann die Anzeige, die direkt oder indirekt Geld in die Kasse bringt.

Wichtig: Du kannst auch bei einer Kampagne mit dem Ziel “Conversions” ein Video nutzen (statt eines Bilds). Das wird dann aber nicht gleich behandelt wie das Ziel “Videoaufrufe”. Conversion-Ziele sind teurer als Videoaufrufe und daran ändert sich auch nichts, wenn Du statt eines Bilds ein Video verwendest.
 

Reichweite

Weiter oben bei den Conversions hab ich gesagt, dass Du für Deine Kampagne das Ziel wählen sollst, das Deinem Werbeziel am nächsten kommt.

Es gibt jedoch eine Ausnahme. Dazu ein Beispiel:

Wenn sich jemand bei Dir auf der Webseite ein Produkt ansieht, es aber nicht kauft, dann möchtest Du ihm auf Facebook Werbung zeigen, damit er es sich noch mal anders überlegt. Mit anderen Worten: Du willst ihn dazu auffordern, den Kauf abzuschließen.

Nach der Regel von oben wäre das Ziel dieser Kampagne also “Conversions”.

Nun muss man eines verstehen: Der oft erwähnte “Facebook-Algorithmus” basiert auf Machine Learning, und das funktioniert umso besser, je größer die Datengrundlage ist.

Wenn Dein Produkt pro Tag ein paar hundert Aufrufe bekommt, dann ist das eine für Facebook sehr kleine Menge. Daraus noch mal auszuwählen ist erstens sehr schwierig und zweitens auch gar nicht notwendig: Diese Zielgruppe ist bereits vorqualifiziert. Sie interessiert sich für das Produkt, sie hat es auf der Webseite angesehen.

In diesem Fall möchte ich möglichst alle erreichen. Und hier kommt das Ziel “Reichweite” ins Spiel. Facebook wählt nicht mehr aus, sondern versucht, innerhalb der Zielgruppe so vielen Menschen wie möglich die Anzeige auszuliefern.

Ein sehr angenehmer Nebeneffekt ist, dass Reichweite-Werbeanzeigen tendenziell sehr günstig sind. Die ganze Logik, das was teuer ist, fand ja schon im Schritt zuvor statt.
 

Fazit

Noch ein Wort zu den anderen Kampagnen-Zielen: Die haben alle ihren Platz und ihre Berechtigung. Meine Aussage ist nicht, dass diese komplett sinnlos sind. Allerdings erfordern diese etwas Erfahrung. Wenn man die Möglichkeit hatte diese zu sammeln und weiß was man tut, dann ist man in einer hervorragenden Position andere Taktiken und Kombinationen zu testen.

Für den Anfang fokussiert man sich auf Conversions, um Leads oder Käufer zu finden, auf Videoaufrufe, um warme Zielgruppen aufzubauen und auf Reichweite, um Retargeting-Anzeigen zu schalten.

Keep it simple 🙂


Ich habe eine Frage an Dich.

Auf welches der drei genannten Kampagnen-Ziele wirst Du Dich nun fokussieren?

Oder hast Du eine andere Meinung?

Egal wie, schreib einen Kommentar und lass es mich wissen.

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